Natberger Feld – auf dem Weg zur Vollversiegelung ? 4. Oktober 20254. Oktober 2025 In seiner jüngsten Sitzung hätte der Planungs- und Entwicklungsausschusses ohne Nachteile für den Zweck des Gewerbegebietes mehr für den Biotopverbund und für die Kaltluftlenkung tun können. Stattdessen wurde mit den Stimmen der CDU, SPD und FDP beschlossen, dass ein von Bebauung freizuhaltender Korridor zwar nicht „hoch“ bebaut, aber zu 60 % versigelt werden darf. Dort würde sich also Kaltluft wieder aufzeizen.Eine klassische Mogelpackung.Eine Entscheidung für eine komplett unversiegelte Schneise hätte aus Respekt vor den jahrelangen massiven Protesten gegen das Gewerbegebiet zumindest den Versuch dokumentiert, ökologische Nachhaltigkeit zu förden. GRÜNE/UWB haben mit folgender Pressemitteilung reagiert:Und wieder ist alles andere wichtiger als Naturschutz Nachdem sämtliche CDU-SPD-FDP-Ratsmehrheiten der letzten Jahre im Natberger Feld ihren politischen Willen durchgesetzt haben, wertvolle Ackerflächen, die keinerlei Anbindungen an vorhandene Siedlungsstrukturen haben, zu einem Gewerbegebiet mit Erweiterungsoption umzuwandeln, ist auch heute keine Einsicht zu erwarten, wenn es um freiwillige ökologische Pufferzonen geht.Der Antrag der Gruppe GRÜNE/UWB, die im Bebauungsplan vorgesehene, sogenannte Kaltluftschneise in der Breite von 25m explizit als Grünfläche festzusetzen, ist mehrheitlich abgelehnt worden. Dieser Streifen ist nun eine Mogelpackung, denn er kann faktisch zu 60% versiegelt werden. Dort sind sogenannte Nebenanlagen in Form von Pflasterflächen zulässig. Das widerspricht diametral dem Sinn von Kaltluftschneisen. Der Vortrag des Planers der IPW suggeriert stattdessen, dass kalte Luft auch durch dann aufgeheizte Flächen noch kühl bleibt. Physik 6 – setzen!Die gutachtliche Beratung, die in der Erwiderung der Gemeinde gegenüber der Stellungnahme der Stadt Osnabrück zitiert wird, ist nicht Bestandteil der Unterlagen zur Beschlussvorlage, also im Grunde nutzlos. Demgegenüber wird jedoch im Umweltbericht die besagte Fläche zusammenfassend als 25 m breiter Streifen mit klimaökologischer Funktion bewertet, obwohl er durch die hohe Versiegelungsrate diese Bewertung nicht verdient. Dieser Widerspruch konnte in der Sitzung nicht aufgelöst werden.Besonders wichtig ist uns die Bedeutung dieses Streifens auch im Sinne eines Biotopverbundes, und dies wurde in der Debatte ebenso unterschätzt. Gerade weil nördlich des Gebietes die ökologischen Ausgleichsmaßnahmen realisiert werden soll, wäre dieser Korridor in der Breite von 25m so immens wichtig.Wir bedauern sehr, dass sich der Ausschuss nicht dazu durchringen konnte, dem Antrag zur ökologischen Aufwertung der sogenannten Kaltluftschneise zu folgen. Allein die Bezeichnung schafft am Ende keinen Wert.Und wieder ist alles andere wichtiger als Naturschutz. Berichterstattung NOZ