Gewalt gegen Frauen geht uns alle an 5. November 20256. November 2025 25. November: Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen An diesem Tag wird weltweit der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen begangen. Dass dies nach wie vor bitter nötig ist, zeigt ein Blick in die Statistik: Jede dritte Frau in Deutschland erlebt laut Bundesfamilienministerium körperliche und/ oder sexuelle Gewalt, 25% erleben diese in ihrer Partnerschaſt, rund zwei Drittel der Frauen erfahren in ihrem Leben sexuelle Belästigung. Nicht zuletzt der schreckliche Femizid im Schinkel im Juni dieses Jahres führt uns dabei vor Augen, dass Gewalt gegen Frauen eben nicht nur irgendwo weit weg passiert, sondern mitten unter uns, in allen Gesellschaſtsschichten. Übrigens wurden 2023 in ganz Deutschland 360 Mädchen und Frauen Opfer eines Femizids, das ist beinahe an jedem einzelnen Tag. Gewalt gegen Frauen ist dabei weit mehr als ein individuelles Schicksal. Sie bedeutet massive Eingriffe in die Freiheit und die Selbstbestimmung aller Frauen. Jede Frau hat das Recht, ohne Angst zu leben, ob zu Hause, am Arbeitsplatz oder auf der Straße. Wird dieses Recht verletzt, ist das nicht nur ein Problem für die Betroffene, sondern eine Herausforderung für uns alle. Denn solange Frauen nicht sicher sind, kann sich unsere Gesellschaſt nicht als frei und gerecht bezeichnen. Gerade Männer spielen hier eine Schlüsselrolle. Nicht, weil alle Männer Täter wären, sondern weil sie Haltung zeigen können. Als Freunde, Väter, Kollegen, Partner oder Vereinskameraden: Wer im Alltag nicht wegschaut, sexistische Sprüche hinterfragt, wer Betroffenen zuhört und sie ernstnimmt, der trägt entscheidend zu einer Kultur bei, in der Gewalt keinen Platz hat. Haltung zeigen heißt, rechtzeitig einzuschreiten, bevor aus Worten Taten werden. Der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen ist deshalb kein Tag des bloßen Gedenkens, sondern eine Gelegenheit, gemeinsam hinzuschauen, zuzuhören und sich auszutauschen. Verschiedenste Veranstaltungen und Demos zu dem Thema bieten Raum, um miteinander ins Gespräch zu kommen und Solidarität sichtbar zu machen. Gemeinsam, Frauen und Männer, können wir eine Gesellschaſt gestalten, in der Gewalt nicht toleriert wird. (Artikel von Joahanna Glüsenkamp aus dem „Blickpunkt“ vom November 2025)